Kulturelle Bildung - bildende Kunst

Kulturelle Bildung ist ein wesentlicher Bestandteil von kultureller Entwicklung in unserem Land. Kulturelle Bildung hat eine zusammenführende Funktion von Kunst und Schule. Diese Verbindung erzeugt eine gemeinsame Bewegung. Die vielen Bewegungen hinsichtlich dieser Erkenntnis in der Bundesrepublik zeigen, wie umfassend und notwendig die Zusammenführung von Kunst und Schule ist. Viele Künstler/innen haben schon Kunstprojekte in und außerhalb von Schulen durchgeführt.

„Neben der Förderung von Projekten und Initiativen sehe ich es als eine wichtige Aufgabe an, dass wir in unserer Gesellschaft Rahmenbedingungen und ein geistiges Klima schaffen, in dem Kunst und Kultur wert geschätzt werden und sich entfalten können“ (Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien Bernd Neumann; Quelle:
http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Bundesregierung/BeauftragterfuerKulturundMedien
/Kulturpolitik/KulturelleBildung/kulturelle-bildung.html).

Unsere Gesellschaft verändert sich zunehmend schneller durch die neuen Medien. Der Begriff von kulturellen Werten und der daraus resultierenden Auseinandersetzung mit kultureller Bildung wird uns zum Erhalt einer demokratischen, flexiblen Lebensgemeinschaft beschäftigen müssen. Jugend setzt in der Auseinandersetzung mit ihrer Zeit Prämissen, die ihre zukünftigen Lebens- und Berufslaufbahnen beeinflussen. Um auf diese schnelllebigen Veränderungen reagieren zu können, ist es notwendig, eine kreative, flexible Umgangsform für Lebens- und Berufsfeld der Jugendlichen vorzubereiten. Bildnerische Künstler/innen stehen durch ihren freischaffenden, selbst bestimmenden Weg ihrer beruflichen Entwicklung in einem anderen Kontext zur Gesellschaft als Angestellte oder auch in festen Schulstrukturen arbeitende Menschen. Die oft finanziell unsichere, aber hoch kreative und flexible Umgangsform im beruflichen Weg der Künstler/innen ermöglicht ihnen ein unbefangenes Herangehen an neu gestellte Aufgaben und Projekte. Neue unkonventionelle und praktisch ausführbare Lösungswege werden gefunden, um ein Kunstprojekt zu verwirlichen. Darin bestehen die Stärke und ein unfehlbares Know how im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Erwchsenen. Kinder und Jugendliche sind offen und begegnen freudig neuen ungewöhnlichen, Spaß machenden, anders fordernden Unterrichtsformen zwischen Lehrenden und Schülern. Die in den praktischen Kontext eingebundenen Kunstprojekte eröffnen in ihrer Vielfalt, Kreativität und Neuerung wichtige andere Begegnungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Schulen. Diese Begegnungsformen, durch Kunstprojekte in und außerhal von Schulen vorhanden, sollen einen wichtigen Zusatz zum Alltag bilden und stehen nicht in Konkurrenz zur Schule. Wichtig ist hierbei das Geben und Nehmen von Schule, gesellschaftlichen Einrichtungen und Künstler/innen. Die Künstler/innen haben eine Chance, in einem sozial wichtigen Umfeld mit ihrem Beruf ihr Wissen und ihre Kenntnisse zu zeigen und anwenden zu können. Die hierbei entstehenden sozialen Berührungspunkte sind für Künstler/innen und soziales Umfeld wichtig. Der Kontakt mit bildender Kunst auch von Eltern, Kindern und Lehrern, die sonst wenige Berührungspunkte damit haben, erzeugt ein neues Verständnis von und Interesse für Kunst. Die Kultur eines Landes wird zuerst in kultureller Bildung bei Kindern und Jugendlichen fundamentiert.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt für die Künstler/innen ist eine Unterstützung ihrer Arbeit in Form einer Finanzierung von Kunstprojekten kulturelle Bildung. Die Schule bekommt neue Impulse für ihren Unterricht und ihre Arbeit mit den Kindern. Oft spüren Lehrer, dass interessant gehaltener Unterricht sehr viel Vorbereitungsarbeit bedarf. Hierbei können Künstler/innen unterstützend mitwirken. Neue Ideen im Zusammenwirken von bildender Kunst und Schule sind nicht nur für den Kunstunterricht dienlich. Mathematik und Kunst, Musik und Malerei, Physik und Plastik, Geometrie und bildhaftes Gestalten, Bewegung und Visualisierung sind nur ein paar der in Gemeinschaft verbundenen Begriffe bezüglich Kunst und Wissenschaft, Technik und Kunst. Je umfassender diese Vorhaben in die Gesellschaft mit eingebunden werden, desto mehr werden die Kunstprojekte von allen mitgetragen. Gemeinschaftliche Themen zur Gestaltung hiervon haben Künstler/innen genug im Angebot. Die gemeinsame Erarbeitung von Kunstprojekten in unterschiedlichsten Kulturbereichen ist ein wichtiger Anfang des Gebens und Nehmens von Künstler/innen und gesellschaftlicher Verortung. Resultiert daraus eine fruchtbare Zusammenarbeit, ist der Gewinn auf beiden Seiten.

Britta Schulze